Die Tatsache, dass die Trockenheitssymptome schon seit 2007 bestehen, andererseits aber sowohl die Entzündungswerte (wobei ich annehme, dass dabei auch eine Senkungsreaktion, BSR, gemacht wurde) wie auch die ANA und ENA normal sind, spricht gegen die Diagnose eines primären Sjögren Syndroms.
Die bei Ihnen diagnostizierte Form von Sarkoidose ist auch etwas ungewöhnlich; Das Vorhandensein von Dyspnoe (Atemnot) würde auf eine chronische und schwerere Form hindeuten, was aber anhand der Röntgen/CT Aufnahmen nicht der Fall zu sein schien. Das Fehlen eines sog. Erythema nodosum (eine Art des Hautbefalls, welche sich normalerweise an den Beinen als livide druckschmerzhafte Knoten oder, um die Sprungelenke herum als eher flächige Erhabenheiten manifestiert) würde ebenfalls auf eine chronische Form hindeuten, welche bei Ihnen sehr gutartig verlaufen wäre. Die narbige Abheilung von Sarkoidose Läsionen der Lungen ist im Uebrigen recht typisch.
Speicheldrüsenbeteiligung und damit verbunden Trockenheitssymptome kommen bei chronischer Sarkoidose vor, was sich dann aber typischerweise durch eine Schwellung der Speicheldrüsen manifestiert. Dies könnte sicherheitshalber durch einen HNO Arzt abgeklärt werden, falls sich ihr Hausarzt/Internist nicht sicher ist. Die Sarkoidose ist zwar keine Erbkrankheit im eigentlichen Sinne, aber das Risiko daran zu erkranken kann trotzdem bei Verwandten 1. Grades erhöht sein.
Ich hoffe Ihnen mit diesen Ausführungen etwas Klarheit verschafft zu haben.
Mit freundlichen Grüssen
Prof.Dr.med. Stephan GadolaStatistik: Verfasst von Stephan Gadola — 08.12.2013 17:15
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