Offene Ohrtrompete

In diesem Forum können medizinische Fragen gestellt werden, welche durch den Sjoegrenspezialisten Herr Prof. Dr. Stephan Gadola beantwortet werden. ACHTUNG: Bitte nehmt hier keinen Bezug zu allfälligen Praxisbesuchen bei Herrn Dr. Gadola.
Antworten
Anndi
Registrierter Benutzer
Registrierter Benutzer
Beiträge: 7
Registriert: 20.03.2015 20:00
9
Wohnort: Erfurt
Offene Ohrtrompete

Beitrag von Anndi »

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Gadola,

im Juni vergangenen Jahres wurde bei mir das Sjögren Syndrom diagnostiziert.
An Medikamenten nehme ich Salagen ein. Augentropfen habe ich sehr viele schon probiert, immer mit der Hoffnung, dass eine Besserung eintritt.
Punctum Plugs wurden im Februar diesen Jahres in die Tränenkanäle meiner Augen gesetzt. Es trat keine Besserung ein.
Zur Pflege der Naseninnenwände benutze ich ein Nasenöl.
Seit März ist ein weiteres Problem aufgetreten, meine Ohrtrompete im linken Ohr schließt sich nicht mehr, sie ist also ständig offen.
Ich höre mich Sprechen in diesem Ohr, mein Puls pocht immer im Ohr auch wenn ich liege.
Der mich behandelnde HNO Arzt kann mir nicht helfen er weiß keinen Rat.
Ich vermute, dass diese Beeinträchtigung mit zu dem Sjögren Syndrom gehört.
Was kann ich tun, damit sich die Ohrtrompete wieder schließt? Können Sie mit bitte weiterhelfen.

Vielen Dank, dass ich Ihnen hier im Forum schreiben durfte.

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Händler
Stephan Gadola
Registrierter Benutzer
Registrierter Benutzer
Beiträge: 332
Registriert: 14.11.2006 18:54
17
Wohnort: Southampton, UK
Re: Offene Ohrtrompete

Beitrag von Stephan Gadola »

Sehr geehrte Frau Händler,

Gegen die Dysfunktion der Ohrtrompete gibt es ein paar mögliche Behandlungsstrategien:
- normalerweise legt sich das Problem von selbst wieder, aber 4 Monate sind eine lange Zeit..
- bei entzündlicher Ursache, was bei Sjögren Syndrom möglich ist, können intranasale Cortisonpräparate versucht werden- diese benötigen ein Rezept von ihrem Hausarzt oder HNO-Arzt
- sollten Sie zusätzlich an Allergien leiden, dann können sowohl Cortisonpräparate wie auch zusätzlich Antihistaminika helfen
- zusätzliche einfache Massnahmen: Häufiges Schlucken und Kaugummi kauen; Durch die Nase ausblasen bei geschlossenem Mund ("Druckausgleich"); abschwellende Nasensprays (Versuch für ein paar Tage, falls kein Effekt aufhören).

Wenn gar nichts hilft und das Problem weiterhin grossen Leidensdruck bringt, dann kommen ggf. operative Massnahmen in Frage.

Mit freundlichen Grüssen

Prof.Dr.med. Stephan Gadola
Gesundheitszentrum Allschwil
Prof.Dr.med. Stephan Gadola
Professor of Immunology & Consultant in Rheumatology, University Hospital Southampton,
Southampton, UK
Anndi
Registrierter Benutzer
Registrierter Benutzer
Beiträge: 7
Registriert: 20.03.2015 20:00
9
Wohnort: Erfurt
Re: Offene Ohrtrompete

Beitrag von Anndi »

Sehr geehrter Herr Professor Gadola,

vielen Dank, dass Sie sich mit meinem Problem befasst haben. Sie haben mir wichtige Hinweise gegeben, die ich bei meinem HNO Arzt
ansprechen werde.
Zu gegebener Zeit wende ich mich wieder an Sie, wenn Sie gestatten, um Ihnen von den Behandlungsergebnissen zu berichten.

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Händler
Kariin
Registrierter Benutzer
Registrierter Benutzer
Beiträge: 3
Registriert: 29.03.2014 10:20
10
Wohnort: Kt. Zürich
Re: Offene Ohrtrompete

Beitrag von Kariin »

Hoi Andrea

Auch mich plagt eine offene Ohrtrompete. Meist Morgens so zwischen 10 und 12 Uhr und/oder wenn ich Sport mache.
Das erste Mal aufgetreten sind die Symptome, als ich zur Rhituximab-Behandlung hohe Dosen Coritson einnehmen musste (1e Woche 60mg/1Woche 30mg Cortison nach jeder Infusion).
Ich vermute, dass die offene Ohrtrompete mit dem Cortison gekommen und geblieben ist...?
Mein ORL-Arzt meint, man könne dagegen nichts tun, gleich wie beim Tinnitus, der mich schon länger plagt.
Beides ist sehr mühsam!

Freundliche Grüsse
Karin
Anndi
Registrierter Benutzer
Registrierter Benutzer
Beiträge: 7
Registriert: 20.03.2015 20:00
9
Wohnort: Erfurt
Re: Offene Ohrtrompete

Beitrag von Anndi »

Hallo Karin,

vielen Dank für Deine Info. Eine Behandlung mit Cortison hatte ich bis jetzt nicht, ausser Cortison-Nasenspray.
Es ist schon verrückt, was sich mit der Zeit der Erkrankung alles so einstellt. Mein HNO-Arzt sagte mir, das muss
ich aushalten können. Es gäbe zwar die Möglichkeit ein Loch ins Trommelfell zu stechen, aber das möchte ich erst
einmal nicht. Meine Ohrtrompete ist wie gesagt dauerhaft offen und ich muss auch so Schlaf finden.
Die psychische Belastung ist groß.
Ich wünsche Dir, liebe Karin, alles Gute.

Viele Grüße
Andrea

Antworten