Absetzen der Pille, Schwindel, Wortfindungsstörungen

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KleinesHerz
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Absetzen der Pille, Schwindel, Wortfindungsstörungen

Beitrag von KleinesHerz »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe zwei Anliegen..
Seit dem Absetzen meiner Pille im März haben sich meine Beschwerden (geschwollene Ohrspeicheldrüse, schmerzende und geschwollene Gelenke und bleierne Müdigkeit) deutlich gebessert und waren bis vor kurzem vollständig weg.
Meine Frage: Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht im Zusammenhang mit der Antibabypille und den Beschwerden?

Vor gut einem Monat habe ich dann plötzlich, laut meinem Arzt und der Klinik, in der ich war, einen Migräne-Anfall gehabt, allerdings ohne Kopfschmerzen oder dergleichen. Ich litt unter Augenflimmern, Schwindel, Taubheitsgefühlen in der Wange und in der Hand und vor allem Wortfindungsstörungen (ich konnte mich nicht mehr ausdrücken bzw. verstehen, was die Leute um mich herum gesprochen haben). Nach einem EKG wurde ich wieder entlassen mit der Diagnose: Migräne.
Nun hatte ich am vergangenen Freitag erneut so einen "Migräne-Anfall" mit Schwindel, Taubheitsgefühlen, Sprachstörungen und starker Benommenheit. Am selbigen Abend traten dann wieder Schwellungen am Handgelenk, in den Fingern und Zehen auf. Sowohl mein Hausarzt als auch ein Neurologe vermuten, dass diese "Aussetzer" mit dem Sjögren Syndrom im Zusammenhang stehen könnten. Vor allem mein Hausarzt (Internist, auf den ich sehr schwöre) glaubt von Anfang an wenig an diese "Migräne-Sache".
Hat jemand von Euch schon Ähnliches erlebt?? Kann es sein, dass diese Beschwerden auch durch das Sjögren Syndrom ausgelöst werden? Ich habe die Diagnose erst im Dezember 2014 erhalten und bin erst 25 Jahre alt.

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!
LG KleinesHerz
kaj
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Re: Absetzen der Pille, Schwindel, Wortfindungsstörungen

Beitrag von kaj »

Hallo Kleines Herz,

habe wieder Deinen Beitrag gesehen und da bisher keine Antworten bei Dir eingegangen und Du nicht mehr darüber geschrieben hast, wollte ich mal nachfragen, wie es Dir jetzt mit den "Migräene-Anfällen" geht, was daraus geworden ist,?

Spontan wäre mir dazu folgendes eingefallen:
1. 3 Monate nach ABsetzen der Pille würde ich nicht mehr die Pille als Ursache dieser "spontanen" Ereignisse ansehen wollen, auch wenn durchaus noch ein Nachwirken/ allmähliches Absinken der Hormonspiegel denkbar erscheint - aber 3 MOnate ist schon eine gute Zeitspanne. In jedem Fall, wie Du selbst den Eindruck hattest, keine schlechte Idee, die Pille abzusetzen und ggflls. anders zu verhüten.

2. Aus der Ferne, ohne weitere Daten, kann mann eine Migräne nicht ausschließen, auch bezüglich der Wortfindungsstörungen nicht. ABER:

3. Auch angesichts Deines jugendlichen Alters sind weitere Ursachen denkbar, nämlich eine sog. TIA (transitorisch- ischämische Attacke), eigentlich ein reversibler kleiner Schaden durch verstopfte Gefäße ( theoretisch auch Blutung möglich) im Gehirn.
Das hat meist thombembolische (kleiner Blutpfropf) Gründe aufgrund von entsprechend veränderten Gerinnungswerten im Blut oder aufgrund infektiös bzw. entzündlich veränderten Gerinnungswerten. Auch die Pille, besonders die sog 4. Generation der Pillen, führt zu einem höheren Thrombembolie-Risiko - in den Beinen, durch Fortleitung der Thromben ggflls zur Lungenembolie oder zum Hirninfarkt. TIAs sind eigentlich kleine Hirninfarkte, die aber so kurzzeitig zu Gewebeschäden führen, daß das Hirngewebe sich wieder erholt.
Aber TIAs sind ein Warnsignal und sollten zu gründlicher Untersuchung der Gerinnungswerte, auch Protein C und Protein S, der Entzündungswerte und ggflls. auch Suche nach Infektion (zeitlich nah zum TIA-Ereignis) und bei TIA-Diagnose auch Abklärung der Herzsituation führen, ob da z.B. ein kleines Loch im Vorhof oder leicht geschädigte Herzklappen vorliegen, die Blutpröpfe aus dem Venensystem dann weiter ins Gehirn leiten. An relevante Gefäßschäden wie bei älteren Leuten würde man bei einer so jungen Person wie Dir nicht denken, es sei denn Du hättest schon seit der Jugend einen sehr starken Bluthochdruck - aber davon hättest Du geschrieben.

Also, ich hoffe, daß es Dir gut geht,?!!, und denke, solltest Du noch keine internistische Abklärung letztes Jahr veranlaßt haben, würde ich mal den Gerinnungsstatus gründlich untersuchen lassen, um als junger Frau auf der sicheren Seite zu sein.

Liebe Grüße, Kaj
KleinesHerz
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Re: Absetzen der Pille, Schwindel, Wortfindungsstörungen

Beitrag von KleinesHerz »

Hallo Kaj,

ich war jetzt sehr lange nicht mehr im Forum aktiv, weswegen ich deine Antwort jetzt erst gelesen habe.
Erst mal vielen lieben Dank dafür!!

Ich habe letztes Jahr alles abklären lassen, durch sämtliche Untersuchungen, EEG, EKG usw.
Auch wurden damals, beim ersten “Migräne Anfall“, meine Herzklappen durch eine Endoskopie untersucht, weil die Ärzte damals auch auf ein Blutgerinsel getippt haben. Ergebnis: alles ok.

Bis dato habe ich also keine Erklärung für diese Anfälle. Erst letzte Woche hatte ich wieder einen, allerdings sehr viel weniger intensiv als die vorherigen. Bin allerdings immer noch geschwächt deswegen. Ich werde bei meinem Arzt auf jeden Fall mal wegen den Gerinnungswerten nachfragen!

Nochmals vielen lieben Dank für deine Antwort!!

Alles Liebe
KleinesHerz

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