Warum Lippenbiopsie"en" bei der Sjoegrenerkrankung
Warum Lippenbiopsie"en" bei der Sjoegrenerkrankung
Sehr geehrter Herr Prof. Gadola
Die Frage nach der Zweckmässigkeit der Lippenbiopsie beschäfftigt uns Betroffene in Diskussionsrunden und im Forum (Melanie, Joni) immer wieder von Neuem.
Die Gegner verweisen auf gravierende Nachteile und Folgen:
-nicht nachlassende Schmerzen an der Biopsie-Entnahmestelle,
-Zysten, die an der Biopsie-Entnahmestelle immer wieder nachwachsen,
-Taubheitsgefühl der Lippen an der Biopsie-Entnahmestelle, noch nach
Jahren.
-Bei Raucher/innen und ehemaligen Raucher/innen, kann man die
Entzündung der Speicheldrüsen nicht nachweisen.
Weiter wird immer wieder nach dem Sinn einer Biopsie gefragt:
Die Sjoegren-Diagnose kann es ja nicht sein,
da es ja gegen die Krankheit, wenn sie nicht gerade im Anfangsstadium
erkannt wird, doch keine wirklich zielführende Therapiemöglichkeiten gibt.
Es interessiert uns sehr, ob Sie hinreichende Gründe für eine Biopsie kennen und ob es wirklich keine Alternative dazu gibt.
Mit freundlichen Grüssen
Brigitta
Die Frage nach der Zweckmässigkeit der Lippenbiopsie beschäfftigt uns Betroffene in Diskussionsrunden und im Forum (Melanie, Joni) immer wieder von Neuem.
Die Gegner verweisen auf gravierende Nachteile und Folgen:
-nicht nachlassende Schmerzen an der Biopsie-Entnahmestelle,
-Zysten, die an der Biopsie-Entnahmestelle immer wieder nachwachsen,
-Taubheitsgefühl der Lippen an der Biopsie-Entnahmestelle, noch nach
Jahren.
-Bei Raucher/innen und ehemaligen Raucher/innen, kann man die
Entzündung der Speicheldrüsen nicht nachweisen.
Weiter wird immer wieder nach dem Sinn einer Biopsie gefragt:
Die Sjoegren-Diagnose kann es ja nicht sein,
da es ja gegen die Krankheit, wenn sie nicht gerade im Anfangsstadium
erkannt wird, doch keine wirklich zielführende Therapiemöglichkeiten gibt.
Es interessiert uns sehr, ob Sie hinreichende Gründe für eine Biopsie kennen und ob es wirklich keine Alternative dazu gibt.
Mit freundlichen Grüssen
Brigitta
Zuletzt geändert von Brigitta am 13.05.2009 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Hauptgrund ist in der Tat die Diagnosesicherung des primaeren Sjoegren Syndrom's. Diese Diagnose hat durchaus langfristige Konsequenzen fuer die Patienten und ist nicht immer einfach aufgrund der Laborwerte und der Klinik bestaetigbar. Allerdings ist die Lippenbiopsie nicht immer notwendig, da gemaess internationalen Richtlinien 4/6 Diagnosekriterien genuegen um die Diagnose zu stellen. Bei chronischen Faellen koennen neuerdings bildgebende Verfahren herangezogen werden (Ultraschall, MRI).
Der zweite wichtige Grund, welcher in Zukunft an Bedeutung gewinnnen duerfte ist die Moeglichkeit, anhand der Gewebeuntersuchung die Aktivitaet der Entzuendung zu bestimmen, und die moegliche Rolle von B-Lymphocyten (CD20+) dabei zu bestimmen. Dies wird von einigen Kliniken derzeit bereits als Rationale fuer eine anti-CD20 Therapie eingesetzt, welche durchaus "zielfuehrend" sein kann.
Freundliche Gruesse
Der zweite wichtige Grund, welcher in Zukunft an Bedeutung gewinnnen duerfte ist die Moeglichkeit, anhand der Gewebeuntersuchung die Aktivitaet der Entzuendung zu bestimmen, und die moegliche Rolle von B-Lymphocyten (CD20+) dabei zu bestimmen. Dies wird von einigen Kliniken derzeit bereits als Rationale fuer eine anti-CD20 Therapie eingesetzt, welche durchaus "zielfuehrend" sein kann.
Freundliche Gruesse
Prof.Dr.med. Stephan Gadola
Professor of Immunology & Consultant in Rheumatology, University Hospital Southampton,
Southampton, UK
Professor of Immunology & Consultant in Rheumatology, University Hospital Southampton,
Southampton, UK