Sjögren /Ja oder Nein?
Sjögren /Ja oder Nein?
Hallo Herr Gadola,
ich werde mittlerweile von einem Arzt zum nächsten geschoben und keiner kann helfen.
Ich war im Juli diesen Jahres in der Lungenklinik, da ich extreme Atemnot bei Belastung habe. Dort wurde eine Belastungsdyspnoe NYHA 3 bei einem Overlapsyndrom der Lunge diagnostiziert. Die Ursache dafür wird auf Grund meiner Anamnese in einer rheumatischen Erkrankung vermutet. Daraufhin war ich zur Diagnostik in der Rheumaklinik. Entzündliches Rheuma wurde auf Grund der Röntgenbilder und Blutwerte ausgeschlossen. Zusätzlich wurden noch Antikörper bestimmt. Diese liegen nicht vor. Als ich den behandelnden Arzt speziell auf das Sjögren Syndrom angesprochen habe, bekam ich zur Antwort, dass es dieses ohne Antikörper nicht haben kann. Meines Wissens gibt es aber durchaus auch seronegative Formen. Alle meine Beschwerden sprechen eigentlich dafür. Da wären: extreme Mund- und Augentrockenheit, Fibromyalgie, Reizdarm, trockene Haut, 2 weitere Autoimmunerkrankungen (Hashimoto und Typ A Gastritis), Fatique, Konzentrationsschwäche und nicht zuletzt die Balstungsdyspnoe. In der Klinik wurde eine Lippenbiopsie auf Grund der fehlenden Antikörper abgelehnt. Daraufhin bin ich zu meinem ortsansässigen HNO-Arzt gegangen. Nach einem Ultraschall der Ohrspeicheldrüse war für ihn eine Biopsie angesagt. Diese wurde durchgeführt. Der pathologische Befund hat ergeben, dass nur Fettgewebe vorlag und kein Speicheldrüsengewebe.
Der Arzt meinte nun, dass das eigentlich gegen Sjögren spricht. Er würde aber auf meinen Wunsch eine erneute tiefere Biopsie durchführen.
Ich bin jetzt ratlos und möchte gerne ihre Meinung dazu hören.
Freundliche Grüße
ich werde mittlerweile von einem Arzt zum nächsten geschoben und keiner kann helfen.
Ich war im Juli diesen Jahres in der Lungenklinik, da ich extreme Atemnot bei Belastung habe. Dort wurde eine Belastungsdyspnoe NYHA 3 bei einem Overlapsyndrom der Lunge diagnostiziert. Die Ursache dafür wird auf Grund meiner Anamnese in einer rheumatischen Erkrankung vermutet. Daraufhin war ich zur Diagnostik in der Rheumaklinik. Entzündliches Rheuma wurde auf Grund der Röntgenbilder und Blutwerte ausgeschlossen. Zusätzlich wurden noch Antikörper bestimmt. Diese liegen nicht vor. Als ich den behandelnden Arzt speziell auf das Sjögren Syndrom angesprochen habe, bekam ich zur Antwort, dass es dieses ohne Antikörper nicht haben kann. Meines Wissens gibt es aber durchaus auch seronegative Formen. Alle meine Beschwerden sprechen eigentlich dafür. Da wären: extreme Mund- und Augentrockenheit, Fibromyalgie, Reizdarm, trockene Haut, 2 weitere Autoimmunerkrankungen (Hashimoto und Typ A Gastritis), Fatique, Konzentrationsschwäche und nicht zuletzt die Balstungsdyspnoe. In der Klinik wurde eine Lippenbiopsie auf Grund der fehlenden Antikörper abgelehnt. Daraufhin bin ich zu meinem ortsansässigen HNO-Arzt gegangen. Nach einem Ultraschall der Ohrspeicheldrüse war für ihn eine Biopsie angesagt. Diese wurde durchgeführt. Der pathologische Befund hat ergeben, dass nur Fettgewebe vorlag und kein Speicheldrüsengewebe.
Der Arzt meinte nun, dass das eigentlich gegen Sjögren spricht. Er würde aber auf meinen Wunsch eine erneute tiefere Biopsie durchführen.
Ich bin jetzt ratlos und möchte gerne ihre Meinung dazu hören.
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Re: Sjögren /Ja oder Nein?
sehr geehrte Rosenrot,
Falls die Ultraschalluntersuchung der Ohrspeicheldrüsen einen Normalbefund gezeigt haben, dann ist ein primäres Sjögren Syndrom ausgeschlossen.
Die Lippenbiopsie kann zu falsch-positiven Resultaten führen.
Es könnte eine andere entzündliche Rheumaerkrankung aus dem Formenkreis der Konnektivitiden vorliegen. Falls dies der Fall wäre, dann könne die Trockenheit, welche häufig "funktionell" bedingt ist, als "sekundäres" Sjögren Syndrom bezeichnet werden. Therapeutisch hat dies jedoch keine grosse Bedeutung, da die Trockenheitssymptome heutzutage rein symptomatisch behandelt werden. Wichtiger ist die Behandlung der Organerkrankung, in Ihrem Fall die Lunge.
Gerne können Sie mir zu einem späteren Zeitpunkt ein Update senden.
Freundliche Grüsse,
Prof.Dr.Dr.med. Stephan Gadola
Bethesda Spital, Basel
Falls die Ultraschalluntersuchung der Ohrspeicheldrüsen einen Normalbefund gezeigt haben, dann ist ein primäres Sjögren Syndrom ausgeschlossen.
Die Lippenbiopsie kann zu falsch-positiven Resultaten führen.
Es könnte eine andere entzündliche Rheumaerkrankung aus dem Formenkreis der Konnektivitiden vorliegen. Falls dies der Fall wäre, dann könne die Trockenheit, welche häufig "funktionell" bedingt ist, als "sekundäres" Sjögren Syndrom bezeichnet werden. Therapeutisch hat dies jedoch keine grosse Bedeutung, da die Trockenheitssymptome heutzutage rein symptomatisch behandelt werden. Wichtiger ist die Behandlung der Organerkrankung, in Ihrem Fall die Lunge.
Gerne können Sie mir zu einem späteren Zeitpunkt ein Update senden.
Freundliche Grüsse,
Prof.Dr.Dr.med. Stephan Gadola
Bethesda Spital, Basel
Re: Sjögren /Ja oder Nein?
Guten Abend Herr Gadola,
mittlerweile haben sich neue Fakten ergeben.
Nach der Biopsie der linken Ohrspeicheldrüse, bei der nur Fettgewebe vorlag, wurde noch eine Biopsie der rechten Ohrspeicheldrüse durchgeführt. Diese zeigte Speicheldrüsengewebe ohne jegliche Entzündung.
Also kein Anzeichen für Sjögren.
Die Problematik der Trockenheit nimmt allerdings zu.
Mittlerweile betrifft es auch die Nasenschleimhaut und den Rachen.
Zudem wurde ein erneuter Test auf Antikörper gemacht.
Laborchemisch finden sich ENA im Blut.
Danach wurde noch ein differenziertes ENA Screening
durchgeführt. Dieses ergab bei den SS-B-La AK einen positiven Befund.
Lässt sich daraus etwas schließen?
Evtl. doch Sjögren? Mischkollagenose?
Oder kann der serologische Befund auch falsch positiv sein?
Herzliche Grüße
Frau Rosenrot
mittlerweile haben sich neue Fakten ergeben.
Nach der Biopsie der linken Ohrspeicheldrüse, bei der nur Fettgewebe vorlag, wurde noch eine Biopsie der rechten Ohrspeicheldrüse durchgeführt. Diese zeigte Speicheldrüsengewebe ohne jegliche Entzündung.
Also kein Anzeichen für Sjögren.
Die Problematik der Trockenheit nimmt allerdings zu.
Mittlerweile betrifft es auch die Nasenschleimhaut und den Rachen.
Zudem wurde ein erneuter Test auf Antikörper gemacht.
Laborchemisch finden sich ENA im Blut.
Danach wurde noch ein differenziertes ENA Screening
durchgeführt. Dieses ergab bei den SS-B-La AK einen positiven Befund.
Lässt sich daraus etwas schließen?
Evtl. doch Sjögren? Mischkollagenose?
Oder kann der serologische Befund auch falsch positiv sein?
Herzliche Grüße
Frau Rosenrot
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Re: Sjögren /Ja oder Nein?
Sehr geehrte Frau Rosenrot,
Bei zweimalig negativer Ohrspeicheldrüsenbiopsie und unauffälliger Sonographie würde ich keine weiteren Untersuchungen auf Sjögren Syndrom empfehlen, vorausgesetzt die Biopsien wurden korrekt entnommen.
Freundliche Grüsse,
Stephan Gadola
Bei zweimalig negativer Ohrspeicheldrüsenbiopsie und unauffälliger Sonographie würde ich keine weiteren Untersuchungen auf Sjögren Syndrom empfehlen, vorausgesetzt die Biopsien wurden korrekt entnommen.
Freundliche Grüsse,
Stephan Gadola
Prof.Dr.med. Stephan Gadola
Professor of Immunology & Consultant in Rheumatology, University Hospital Southampton,
Southampton, UK
Professor of Immunology & Consultant in Rheumatology, University Hospital Southampton,
Southampton, UK